5 stars - 5 reviews5


Lügenschippel


[ Liangschippe ]

Dauerlügner, jmd der laufend lügt


Erstellt von: Amalia
Erstellt am: 25.08.2006
Bekanntheit: 60%  
Bewertungen: 5 0

Dieser Eintrag ist noch nicht Teil des Wörterbuches.

Ähnliche Wörter


Kommentare (5)


Ich kenn's nur als "Lugenschippel" - so auch
im "Idioticon Austriacum, das ist: Mundart der Oesterreicher, oder Kern ächt österreichischer Phrasen und Redensarten," von F. Wimmer (1824)
"ein dem Lügen ergebener Mensch, Hauptlügner"
und z.B. im
"Theatralischen Quodlibet oder sämmtliche dramatische Beyträge für die Leopoldstädter Schaubühne" in "1723. 1823. 1923. Phantastisches Zeitgemählde in drey Acten" von Carl Meisl , III,4:
«Rumpler: [...] Da liegt eine Zeitung - gewiss der Beobachter. Schau, das ist ein neues Batt! - Der Lugenschippel - ein Blatt für Jedermann - Wechseltag am 27sten des Hundsmonaths im Jahre 1923 »
Koschutnig 14.08.2014


Aber auch in Bayern, siehe die Erzählung von
Georg Queri (bayerischer Volksdichter): "Lugenschippel" (1909)
https://de.wikisource.org/wiki/Lugenschippel
Doch das besagt ja wenig, denkt man etwa an das Ballett "Schlagobers" des Bayern Richard Strauss, ein Wiener Wort, das zu jener Zeit (1924) nicht einmal noch Österreich erobert hatte, wo der Rahm/Schlagrahm wie in Bayern zuhause war
Koschutnig 14.08.2014


Das alte Maskulinum “der Lug“ neben dem weiblichen Hauptwort “die Lüge“ hat eigentlich nur in der Wendung “Lug und Trug“ und im "Lugenschippl" überlebt. Da meinte man offenbar, auch den “Lugenschippl“ zum "Lügenschippel“ verschönen zu müssen und hatte damit großen Erfolg. Ich kann aber nicht glauben, dass das Original auch im Dialekt die verschönte Aussprache bzw. die Verdrängung durch die Lüge erleiden hat müssen, wie in der Aussprachezeile hier angegeben ist.

müssen.
Lupina 16.06.2019


"Lugenschippel" wäre wirklich der korrekte Eintrag! Kann man ihn nicht neben den ja jetzt tatsächlich ebenfalls existierenden, weil "verschlimmbesserten" "Lügenschippel" schreiben?

Flor.: Ich sagte ihm, diese Gedichte seien von dir verfaßt –
Niklas: Sie Lugenschippl! Ich habe mich nie mit einer so umfassenden Verfassung befaßt!
source: Friedrich Kaiser, "Der Schneider als Naturdichter", 1851
«Du brauchest mich nit einen Lugenschippel heißen. Was ich so derzähl, tut niemandem weh.» «Aber Lugen sind es!» fuhr sie auf, «und das ertrag ich nit von dir. »
source: Ines Widmann, "Die Schwabenmargret". Roman aus den Karawanken, 1936

Pernhard 20.11.2019


1990:
l möcht nur wissn, ob ma so an redaktionellen Lugenschippl net wegen Beunruhigung der öffentlichen Meinung oder wegen mutwilliger Gefährdung des Lebens und der Gesundheit steuerzahlender Bürger verklagn und einsperrn lassen kann!
source: Richard Kovacevic, "Taddäus Hartriegel oder, Wann nur der Schwemminger käm" (1990)

Koschutnig 11.02.2020



Neuer Kommentar


Melde Dich an und erstelle einen neuen Kommentar.
Anmelden



Facebook   Xing   Twitter

Impressum | Nutzung | Datenschutz

Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Möglichkeit selbst mit zu machen. Derzeit sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir darüber hinaus und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Zusätzlich umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch unterschiedliche regionale Dialektformen, hier besonders bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache oft genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

Hinweis: Das vom BMBWF mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk oder Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.