Kommentare (7)
Metzen, österreichisches Hohlmaß, zunächst regional verschieden, ab 1777 Wiener Metzen mit 61,487 l als Norm. Normmaße (in Heimatmuseen vorhanden) waren ein, ein halbes, ein viertel, ein achtel und ein sechzehntel (= Maßl) Metzen.
zott 07.02.2008
Vielleicht historisch interessant
Das Hohlmaß gab es in By ursprünglich auch, es bedeutete ca. 60 Liter. Zuletzt war es noch in Gebrauch bei den Hopfenzupfern, deren Körbe, in die die Hopfendolden gebrockt wurden, dieses Maß fassten. Mit Einführung der maschinellen Hopfenernte um 1966 starb das Hopfenzupfen aus, und mit ihm auch das alte Maß. Heute ist dieses Maß bei uns veraltet, obwohl sonst im dörflichen Sprachgebrauch noch alte Maße verwendet werden (z.B. 1 Tagwerk = 0,3407 Hektar).
Josef 08.02.2008
Metzen und andere alte Maße
sind hier
http://www.similaun.net/geld.htm aufgelistet.Da erfährt man z.B., dass 1 Metz = 2 Star, aber auch Längen- und Flächenmaße,Gewichte, Geld u.a.m.
system02 09.02.2008
Etymologen vor!
Ist das gar mit 'messen' verwandt (vgl. lat. metior)???
Brezi 15.02.2008
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:GuentherZ_2011-06-04_0138_Gars_am_Kamp_Metzen.jpg ppk 21.02.2014
Der Eintrag sollte auf „Wiener Metzen“ geändert werden,
denn nicht nur
„die Metze“ existierte als verwirrendes, weil die verschiedensten Größen bezeichnendes Hohlmaß existierte in deutschen Landen, s. z.B. Meyers Konversationlexikon
http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Metze+%5B2%5D auch „
der Metzen“ fand sich in recht versch. Größen anderswo, etwa in :
* Preußen: 3,435 Liter
* Sachsen: 6,499 Liter
* Braunschweig: 8,24225 Liter
• und gleich 3-fach in Nürnberg als :
* Korn-Metzen: 20,5 Liter
* Hafer-Metzen: 19,2 Liter
* Salz-Metzen: 16,64 Liter
Sehr wichtig war und ist also der Zusatz „Wiener“
Koschutnig 21.02.2014
Hier in „Fromme's Österreichischem Feuerwehr-Kalender“ von 1877
aus dem Bestand der Österr. Nationalbibiothek sind sämtliche Umrechnungen von alten österr. Maßen und Gewichten auf die Dezimaleinheiten und umgekehrt nachzulesen:
http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=fwk&datum=1877&pos=162&size=451
Wiener Metzen war demnach - dort dargestellt mit dem früher üblichen, hochgestellten Dezimal-“Punkt“ - 0,615 Hektoliter oder 61, 487 Liter „od. 61 Liter, 4 Deciliter 9 Centiliter“ .
Und um dem Wunsch nach Etymologie nachzuklommen:
Althochdeutsch gab’s ein maskulines ‚
mezzo‚’, im Mittelhochdeutschen aber war es durch ostmitteldt. Einfluss feminin zur „Metze“ (= Scheffel) geworden; im oberdeutschen Sprachgebrauch war das Wort jedoch als „der Metzen“ maskulin geblieben, und
der Metzen wurde mancherorts auch als gesonderte Maßeinheit neben
der Metze weiterhin oder erneut verwendet
Der ‚Metzen’ und das Verb ‚messen’ stammen tatsächlich von derselben indogerman. Wurzel
*med- oder
*mod- ab, von der auch ein lateinisches „
modius“ (= ebenfalls „ Scheffel“) herrührt.
Mit der Metze (= Dirne) hat das Wort indes nichts zu tun, denn die ist vom 1. Teil des Namens ‚Mechthild’ (> ‚Mette’ > ‚Metze’) gebildet worden. Da gab’s so viele von denen, dass offenbar nicht wenige sehr leicht(fertig)e auch drunter waren.
Koschutnig 21.02.2014