Kommentare (6)
Bespiele:
Gema ham, es groblt scho.
Gehen wir nach Hause, es kommt schon der Morgengrauen.
Es wird scho groblat. Es dämmert schon.
Wia i gestern ham kuma bin, hot's scho groböd.
Es hat schon die Morgendämmerung eingesetzt, als ich nach Hause gekommen bin.
Hoerersdorf 02.07.2011
grablad: Weinviertler Dialektlexikon und Bezirksblätter
gefunden in derselben Schreibweise in den Bezirksblättern Mistelbach/Gänserndorf/Hollabrunn/Korneuburg in Ausgabe vom 31. August 2011 - Rubrik "Weinviertlerisch" und auch im"Weinviertler Dialektwörterbuch" ISBN-Nr.3-902111-06-2. Beides in derselben Schreibweise.
Warum dann ein (!) Klagenfurter seine schlechte Bewertung mit "Weg damit : Schreibung ist völlig unüblich bzw. falsch" abgibt, ist meiner Meinung nach sehr unüberlegt und vor allem nicht fair!
Hoerersdorf 02.09.2011
Ein zweiter Klagenfurter
- und zwar kein Pseudo-Klagenfurter - hat schon vorher verlauten lassen, dass er den Eintrag nicht beurteilen könne (Quali 0), da er das nicht kennt (= 50%) - das war ich. Klar, es ist Versuch einer Mundart-Schreibung, doch gibt's dafür eine Standard-Orthographie?
Koschutnig 02.09.2011
Ist aber interessant:
Wir haben hier in ´ostarrichi´ eine Reihe von ähnlichen Einträgen:
krabgrabund eben diesen hier.
Ob das aber von grau oder Grab herzuleiten ist entzieht sich meiner Kenntnis.
JoDo 02.09.2011
Ähnlich: grawlat
Hier gibt es ein
grawlat:
Amål liacht amål grawlat, amål ringk amål schwar,
immat war i schon z'friedn, wånn a Sternle wo war.
(Aus: Is a Latar zan Himml von Stimpfl/Kraxner)
(
ringk)
Dürfte aus Kärnten sein, ist so nicht im Wörterbuch eingetragen.
Laut Kärntischem Wörterbuch:
graw'ln, grawilan: in's Graue übergehen;
grauwez'n, grawezn: dämmern (morgens)
Wobei mich die Erklärung "in's Graue übergehen" aber ein bisschen wundert, ich kenne
graw'ln eher in der Bedeutung "schimmeln, schimmlig sein".
Soll aber nicht heissen, dass
grablad falsch ist. Wenn es in Kärnten ein
grawlat gibt, kann es im Weinviertel trotzdem ein
grablad geben.
SebD 03.09.2011
grau /graw/grab:
germanisch *'grewa', althochdeutsch 'grấo, Plural 'grấwe'
Da "w" häufig bilabial (wie im Englischen) als [w] gesprochen wird und auch leicht zu [b] wird (vgl. Löwenberg>*Lebmberg>Lemberg), sind die Einträge "grawlat" und "grablad" leicht erklärbar. Die Buchstaben b,d,g sind im Auslaut ja immer stimmlose [p,t,k], auch in der deutschen Hochlautung!
Koschutnig 04.09.2011