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Wickerl, Wiggerl

der,

Strizzi, Zuhälter ; Ludwig


Wortart: Substantiv
Tags: Rotlichtjargon,wienerisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 20.02.2012
Bekanntheit: 20%  
Bewertungen: 1 3

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Kommentare (4)


Siehe "do wirst zum Wickerl "
Was für ein Wickerl mag das wohl sein?
Und welcher ist's bei der "Steakhütte Zum Wickerl" in Ottakring?
Und welcher wohl beim Gasthaus Wickerl in der Porzellangasse ?
Doch Nutzer wickerl (Region : Neunkirchen) ist wahrscheinlich ein verärgerter ein Ludwig. Doch was kann ich für die die Bedeutung des Wortes in deutschen Landen?

Zu den Bedeutungen:
Wickerl (Koseform von "Ludwig". Bezeichnung für einen Zuhälter) Widerling Wirrkopf
source: Oksana Havryliv, "Verbale Aggression. Formen und Funktionen am Beispiel des Wienerischen" , S. 203


Vielleicht meint die gstudierte Ukrainerin aus Lemberg (< "Löwenberg") mit dem Doktorat aus Wien den Vickerl mit V? Vielleicht hat sie den Ulrich-Seidl-"Hundstage"-Film gesehen. Da verprügelt und demütigt der Vickerl, ein Vorstadt-Strizzi, seine Freundin, aber am Schluss zwingt ihn sein Kumpel mit der Pistole zum Absingen der Bundeshymne - mit einer Kerze im A[fter].
Dieser Vickerl ist auch im wirklichen Leben ein "Vickerl", aber ein Viktor: Viktor Hennemann.
Auch fernab der Kamera sieht Hennemann so aus wie im Film: lange, dunkelblonde Mähne, immer eine schwarze Sonnenbrille im Haar. Die oberen fünf Knöpfe seines Jeanshemdes stets offen, an der behaarten Brust baumelt eine Goldkette mit Löwenanhänger. An jeder Hand einen goldenen Ring, am Gelenk goldene Armbänder. So thront er auf einem Barhocker im Kore-Palast, seinem Swingerclub in der Schottenfeldgasse in Neubau. (Falter 8/02 v. 20.02.2002)
Koschutnig 20.02.2012


Watschenmann
Der Gilet-Wickerl war eine der ständigen Charaktere der Satiresendung "Der Watschenmann" im österreichischen Radio.
Brezi 21.02.2012


Zu "Ludwig" kann ich eine Verwandschaft erkennen,
warum aber ein jeder Zuhälter den Namen Ludwig trägt - tragen sollte ?
Leisita-at-abwesend-de 23.02.2012


In der Wiener Gaunersprache, da steht die Koseform des Vornamens Ludwig, also ‚Wickerl' oder auch ‚Wiggerl', für einen Zuhälter. Also die Tatsache, dass ich zufällig wirklich 'Wickerl' hieß und heiße, war ....vielleicht auch eine Anregung für meinen Onkel Alois, mich in dem Moment für einen 'beruflichen Wiggerl', eben einen Zuhälter zu halten.
source: Peter Wehle jun., Kommt Zeit, kommt Mord.Ein Wien-Krim (2014)


Kurios ist, dass der bedauernswerte Ludwig nicht nur in Wien als "Wickerl", sondern auch auch in Berlin zum Zuhälter wurde, allerdings mit dem 1. Teil des Namens: der Lude = Zuhälter; zuvor war's ja bereits die frz. Namensform Louis.
Lude m. ‘Zuhälter’ (Anfang 20. Jh. in der Berliner Gaunersprache), der umgangssprachlichen Abkürzung (Mitte 19. Jh.) des Personennamens Ludwig folgend; zuvor in gleichem Sinne die entsprechende frz. Namensform Louis (auch Puff-Louis). Vgl. A. Lasch Berlinisch (1928)
source: DWDS
Eines der dort angeführten Beispiele hierfür stammt aus Alfred Döblins berühmtem Roman "Berlin Alexanderplatz" von 1929:
"Richtig, nach zwei Tagen kommt raus, Reinholds Alibi stimmt, er ist Lude, aber mit der Sache hat er nichts zu tun."
Koschutnig 17.10.2017



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