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In den verschiedensten Formen
hat dieses Adverb hier bereits Eingang gefunden -
Vgl.
* seben / sebn ( 2005, Hermagor)
seben / sebn* sebm (2008, Villach)
sebm* sem (2009, Lienz)
sem * sel(be)n (2) (2009, Mattersburg)
selben * sebn (2011, Hollabrunn),
sebnDieses
"selm" des Eintrags ist nun aber die am häufigsten in der Literatur zu findende, die als 'uriger' Mundartbegriff mitunter für den 'geneigten Leser' sogar mit der erklärenden Bedeutung gedruckt wird (s. Rosegger, Silberstein ):
* Peter Rosegger:
in der Schul hot er selm (damals) bleibn müassn, aus Strof, weil er in der Fruah an etlamol z spot is kemen. ("Schriften in steirischer Mundart". Bd. 2, Graz 1907.)
http://tinyurl.com/889nsnf* August Silberstein: "Der Hallodri":
Geh Weiberl, [...] Du bist noch immer so schmackig, wie's D' selm (damals) warst, als wir g'heiratet hab'n ("Dorfschwalben aus Österreich, Neue Folge", Berlin 1868, S 87)
http://tinyurl.com/7b8fubx* Tirol:
heunt wais i selm nit , wie ä (der Kopf) tobt und pimt (Johann Baptist Schöpf: "Tirolisches Idiotikon", 1866, Bd. 1, S. 39)
http://tinyurl.com/6vggs98 * Heanzenland, Stmk/Burgenland:
selm is just mai vàda' kränk woa'n: selb'n, selm ( K. Julius Schöer: Die Heanzen-Mundart, In: "Die Deutschen Mundarten. ZS für Dichtung, Forschung u. Kritik", Jg 6 (1859) S. 331 ff. - Seite 344)
http://tinyurl.com/7ngydmw* In Andreas Schmellers Bair. Wörterbuch (III, 213) finden sich als synonyme Formen für „damals“:
selbismal, selbiges mal, selb'n, selm In "selm" ist die Erinnerung an das wesentliche
-b- (zu
selb.er, selb.ständig, selb.st etc.) gerade so verloren gegangen wie bei jenen Wienern, die heute "Grantscherm" und "den Scherm aufhaben" schreiben.
Koschutnig 19.03.2012