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schmalzwarm


[ schmoizwoam ]

schwul praktizierend durch lange Haft


Wortart: Adjektiv
Kategorie: Zwischenmenschliches
Erstellt von: klaser
Erstellt am: 04.12.2012
Bekanntheit: 0%  
Bewertungen: 1 0

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Kommentare (3)


In der Justizanstalt Göllersdorf gehört.
Die sexuelle Entbehrung während einer langen Haft führt zu homosexueller Betätigung, ohne dass ausgeprägte Homosexualität vorliegt.
klaser 04.12.2012


Nahe meinem Wohnort hielt ich mich öfter in einem sehr billigen Lokal auf [...] In dem Lokal verkehrten überwiegend Männer vom Schlage unantastbar, da unüberwindlich, durchwegs feste Trinker, durchwegs Ex-Häftlinge und weiterhin Strafgefährdete.[...] Junge, die ins Lokal kamen, waren nicht gern gesehen. Die glauben noch, weil sie über und über gepeckelt sind, sind sie schon wer, weihte man mich ein. Die wollen sich einen Namen machen. Fordern dich mit blöden Bemerkungen heraus. Wenn du so einen nur auf den Schädel haust, kriegst` wegen deiner Vorstrafen gleich einen Sechser; selber riskieren die ja nichts ... Überhaupt, man sei schon schmalzmüde ... nach jedem Schmalz habe man zwar ein schönes Peckerl mehr, aber man werde doch auch zunehmend schmalzwarm . "Na, schreibst` mir halt wieder schöne Brief", fällt die Lebensgefährtin des Gesprächspartners ein".
Aus: Thomas Northoff: "Gefangenentattoos und -graffiti. Persönliche Annäherung ..." In: Kai Bammann / Heino Stöver (Hrsg.):
"Tätowierungen im Strafvollzug", Univ. Oldenburg 2006, S. 131 Die norddeutschen Herausgeber kommentieren "schmalzwarm" in einer Fußnote: »„warm“ bedeutet hier homosexuell. Nichts wird anscheinend in diesen Kreisen der harten Männer mehr verachtet, als schwul zu sein.« http://oops.uni-oldenburg.de/volltexte/2007/525/pdf/bamtae06.pdf
Koschutnig 05.12.2012


Ex-Knacki
(nach eigener Darstellung) Th. N. hat mit seinen Erfahrungen und seinem Vokabelwissen auch einen Roman aus dem Milieu geschrieben: Schon oft sei er auf Schmalz gewesen, aber schmalzwarm wäre er noch nie geworden. Ich bemerkte, dass es gar kein Wunder sei, wenn jemand schmalzwarm würde, wo doch das Arschkriechen im Häfen die einzige saubere Gangart sei.

Thomas Northoff : „...stets ein leichtes Hungergefühl" (1981), S. 135
Koschutnig 06.12.2012



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