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Prente, Prent, Brente

die, ungebräuchlich, -(e)n

Gefäß zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln


Wortart: Substantiv
Tags: Alpenland
Kategorie: Arbeitswelt
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 25.03.2016
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (1)


Die Prenten haben eine lange Tradition, ein großes Verbreitungsgebiet von der Schweiz bis nach Slowenien, kommen in verschiedenen Formen - flache Schüsseln, tiefe Kübel, Tragebütten, sogar als rechteckiger Trog - , sind gewöhnlich aus Holz und dienen in verschiedenen Gegenden i.A. zur Aufbewahrung von Fett, Käse, Schmalz, Butter etc. oder zum Transport von Milch oder zum Tragen von Trauben bei der Lese.
Hier auf der Kortscher Alm sind einige sehr alte Prenten zu finden. ... Ich habe hier erfahren, dass auf den Almen des Oberlandes noch sehr viele ganz alte Prenten zu finden sind, darunter eine in Taufers mit der Jahreszahl 1781.
source: Der Schlern - Ausgaben 1-6 (2000)


Als Kinderbadewanne ist sie jedoch aus einer Tiroler Ortschaft, als Wasserschaff und als Futtertrog aus der Steiermark bezeugt. Auch als Fischbehälter, Honigkübel, Mehlbehälter und
Heutragebehälter dient die Prente oder Brente, bzw. das Wort. Wie die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten und Formen ist auch die Zahl der sprachlichen Varianten beträchtlich: prente, prantd, brengk, brentel, brenkel... und aus das gramm. Geschlecht ist nicht allerorts feminin.

Um eine "Worterklärung aus der Sachgeschichte" bemüht sich der österr. Volkskundler Artur Kutzelnigg:
Die Brente. Ein alpenländisches, auf dem Rücken getragenes Gefäß. [...]
Die Brente, ein offenes Geschirr, Kübel mit ovalem Grundriß, auf dem Rücken getragenes (hölzernes) Gefäß, ist in den Alpen z. B. zum Traubentransport im Tessin, Trentino, ... im Alpenvorland und in den weinbauenden Landschaften bis zu einer Linie Worms—Nürnberg verbreitet
source: Österr. Zeitschrift für Volkskunde Neue Serie Band XXVI (1972)

In der Schweiz begegnet einem das Wort häufig und immer weiblich und immer mit B-
.
Koschutnig 25.03.2016



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