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Tapp-Tarock, Tarock-Tappen, Tappen, Tapper



Form des Tarock-Kartenspiels für 3 Spieler


Wortart: Substantiv
Tags: historisch,veraltend
Kategorie: Technische Begriffe
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 28.12.2016
Bekanntheit: 0%  
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Kommentare (1)


Vor vierzehn Tagen haben wir ihn zur letzten Ruhestätte begleitet: Herr Franz von Meyer, Herr Joseph von Müller und ich, Johann Ritter von Schmidt.
Ja, er ist tot, der gute Mond; nun gibt es keinen Königrufer mehr, und sind wir reduziert auf einen Tapper. Einen anderen Stammgast des »Blauen Raben« einzuladen, den leer gewordenen Stuhl des Freundes zu besetzen ist uns nicht eingefallen
source: Marie von Ebner-Eschenbach, Der gute Mond. Dorf- und Schlossgeschichten (1883)
Tapp-Tarock (Wiener Tappen) ist ein Kartenspiel für drei Personen aus der Tarock-Familie. Es war zwischen den beiden Weltkriegen das bevorzugte Kartenspiel in den Wiener Kaffeehäusern (Literatencafés, Café Central). Auch heute wird Tapp-Tarock noch vereinzelt gespielt.
source: Wikipedia
Aber wer garantiert mir, dass er's nicht doch erzählt, heut' oder morgen, seiner Frau, seiner Tochter, seinen Bekannten im Kaffeehaus. – – Um Gottes willen, morgen seh' ich ihn ja wieder! Wenn ich morgen ins Kaffeehaus komm', sitzt er wieder dort wie alle Tag' und spielt seinen Tapper mit dem Herrn Schlesinger und mit dem Kunstblumenhändler...
source: Artur Schnitzler, Leutnant Gustl (1901)
Der alte Fesch […] tritt nach Tische in sein gewohntes Café und selbstverständlich schnurgerade zu dem Häuflein bewährter Spezi, die mit langen »Köllnischen« oder schöngerauchten Meerschaumpfeifen dampfend ausgerüstet, soeben beraten, ob man eine russische Preference oder den üblichen Tapper spielen soll.
source: Friedrich Schlögl, »Allerweil fidel« in »Wiener Blut« (1873)
Der Doktorpeppi sah sein Unrecht ein, legte aber plötzlich die Karten, die er mischen sollte, aus der Hand und sagte mit ernstem Ton: »Ich will euch was sagen, […] ich spiele nicht mehr und will jetzt endlich wissen, woran ich bin.« Weißmann machte ein verlegenes Gesicht, und der alte Doktor schrie: »Ich glaube gar, der Bub wird ungeduldig. Mitten imTapper«
source: Fritz Mauthner, Die böhmische Handschrift. Böhmische Novellen (1919)
.. waßt was, kauf a Klavier und dann sagst, du kannst dem Klempern net zuahör'n, und kummst daweil zu uns auf an Tapper oder Königruafa!« […] Wochen vergingen. Eines Tages strahlte die Sonne ganz besonders schön hernieder, und Herr Stürmer dachte: »Heut' wär's beinah g'scheiter zu an Rutscher nach Grinzing als in das fade Kaffeehaus«
source: Rudolf Stürzer, Der Klavierkauf. Schwankende Gestalten (1926)

Koschutnig 28.12.2016



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