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Randerl

das, -s, -(n)

kurze Zeitspanne


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Umgangssprache
Tags: wienerisch,steirisch,NÖ,OÖ
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 04.12.2017
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 15%  
Bewertungen: 2 2

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Reinderle
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Kommentare (1)


Das Österr. Wörterbuch ( „auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks“ 42., neu bearbeitete Auflage) führt das Wort so an:
Randerl das, -s/- [n] (ugs.): ein bisschen; ein Weilchen; noch ein R. schlafen
source: Österr. Wb., 42. Aufl. (2012)
Schon im „Idioticon Viennense““ von 1873 ist's so drin:
Randerl, auf kurze Zeit; z.B. Nach'n Ess'n hab' i' a Randerl g'schlaf'n.
source: Franz Seraph Huegel, Der Wiener Dialekt. Lexikon der Wiener Volkssprache. (Idioticon Viennense) (1873)
Und dann Josef Weinheber, Ludwig Anzengruber, Peter Rosegger:
Wann ich dann heimkomm,
will ich Ruh, weil ich ein Randerl schlafen tu,
damit ich mich, von zwei bis vier,
die Decken über, rekreier'.
source: Josef Weinheber, "Der Phäake". in "Wien wörtlich" (1935)
source: Ludwig Anzengruber, „Zu fromm“, Kalendergeschichten (1879/2013)
ich wollt, meine Muskeln wärn noch so verlässlich, wie meine Nerven allzeit warn und heut noch sind; aber jetzt werd ich schon immer um ein Randerl früher müd!
source: Ludwig Anzengruber, Sämtl. Werke (1922)
fast atemlos erzählte der Bursche: »Unterwegs im Laufen – da hab' ich ein Vaterunser gebetet für meinen Vater – dass er mir das Schwimmen hat lernen lassen. Nur noch ein kleines Randerl, und zu spät wär's gewesen.
source: Peter Rosegger, Das Sünderglöckel (1903)
vgl. mit den dortigen Kommentaren Randl = kurze Zeit, Zeitspanne sowie a randl = eine Weile.
.
Koschutnig 04.12.2017



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