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Assẹntplatz

der, -es, Umlaut + -e

Musterungs- und Aushebungsort


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Tags: rechtssprachlich,veraltet
Kategorie: Amts- und Juristensprache Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 28.01.2018
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 20%  
Bewertungen: 1 2

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Kommentare (1)


»Man hat das Gelöbnis gebrochen«, sagte der Greis finster, »das Gelöbnis des großen Josephus ist dem heute lebenden Geschlechte nicht heilig gewesen. Im Jahre 1868 ist das Gesetz gekommen, dass jeder Soldat werden muss, auch der Lippowaner. Da brachen sie über uns herein und wollten unsere Jünglinge zum Assentplatz schleppen. Aber sie zerstoben: in die Moldau, in die Berge, unter die Erde.
source: Karl Emil Franzos, Aus Halb-Asien. Culturbilder aus Galizien, der Bukowina, Südrußland und Rumänien. (1876)
Allseitig wird über die gränzenlose Zügellosigkeit und die vielen Ausschweifungen geklagt, welche die auf den Militär-Assentplatz geführten Rekruten auf den Straßen, in den Ortschaften und Gasthäusern verüben ... Da diesem Uebelstande wirksam begegnet werden muss, so werden die Aemter, Magistrate und Stadtrichterämter ... angewiesen, diesfalls nicht nur das Erforderliche zu verfügen, sondern auch bei Vermeidung einer strengen Verantwortung dafür zu sorgen, dass bei Abführung der Rekruten auf den Assentplatz die Ruhe nicht gestört, und jedem Exzesse möglichst gesteuert werde
source: Leitmeritzer Amtsblatt Nr. 34/1835
Wenn Rekruten am Assentplatz vor der Hauptstellung aus was immer für einer Ursache untersucht werden, und ihr Alter sie zur nächsten Hauptstellung verpflichtet, so hat das Resultat der Untersuchung keinerlei Wirkung auf die nächste Hauptstellung.
source: Heinrich Astl, Alphabetische Sammlung aller politischen Gesetze des Kaiserthums Oesterreich mit Ausnahme der italienischen Provinzen (1858)
Das k.k. Generalkommando hat [...] in Antrag gebracht, dass die Rekruten vor ihrer Vorstellung auf den Assentplatz durch Baden zur Reinigung ihres Körpers verhalten werden
source: Heinrich Astl, Alphabetische Sammlung aller politischen Gesetze des Kaiserthums Oesterreich mit Ausnahme der italienischen Provinzen (1858)
Die regelmäßige Rekrutenstellung für das Jahr 1877 wird im Herzogthume Salzburg an den nach bezeichneten Tagen und Orten vorgenommen werden: I. Assentplatz Salzburg: 28. April für den Stellungsbezirk: Stadt Salzburg,
II. Assentplatz Thalgau: 30. April für den Stellungsbezirk.: St. Gilgen-Thalgau.
III. Assentplatz Salzburg: 2., 3., 4., 5. Mai für den Stellungsbezirk: Mattsee – Neumarkt – Oberndorf und Salzburg Umgebung.
source: Salzburger Zeitung v. 24.2.1877

Koschutnig 29.01.2018



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Das Österreichische Volkswörterbuch ist ein Verzeichnis von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Derzeit sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

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Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch viele regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache oft genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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