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Heimatschein

der, -s, -e

Herkunftsnachweis


Wortart: Substantiv
Kategorie: Amts- und Juristensprache Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 15.11.2008
Bekanntheit: 16%  
Bewertungen: 1 4

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Kommentare (2)


Nicht ganz korrekt ist die folgende "Gv.-Hilfe":
source: HELP.gv.at
Die Gleichsetzung von Heimatschein und Auszug aus der Heimatrolle war nicht offiziell, denn es war nicht der Heimatschein, der durch den Staatsbürgerschaftsnachweis abglöst wurde. Abgelöst wurde der nämlich der Heimatrollenauszug, der 1945 an die Stelle des Heimatscheins getreten war. Allerdings lebte der Heimatschein im Sprachgebrauch fort:
Mein Bruder riet mir als erstes den Wiener Heimatschein ausstellen zu lassen, ohne den man nichts bekäme
source: Peter Broucek (Hg.), Feldmarschalleutnant Alfred Jansa. Ein österreichischer General gegen Hitler, Böhlau-Verlag

"Ich komme zum Bürgermeister der Stadt Wien, Gerechtigkeit für einen ehrlichen, korrekten Kaufmann zu erbitten; eine schmutzige Konkurrenz hintertreibt seit Monaten eine Erledigung des Staatsbürgerschaftsansuchens, wie sie in vielen hundert anderen Fällen längst erfolgt ist." - "Was geht Sie der Kaufmann Klein überhaupt an, Herr Feldmarschalleutnant?" - "Seine Firma in Erfurt hat mir, trotz meiner Konfinierung dort, durch Jahre eine Existenzmöglichkeit geboten. [...] "
Darauf fragte Körner weiter: "Schön, na und was wollen Sie jetzt für sich?" Erstaunt erwiderte ich: "Für mich? Garnichts! Im Gegenteil, wenn der Magistrat für seine Autos Ersatzteile benötigt, kann ich vielleicht helfen." Da brummte Körner: "Wenn Du für dich nichts willst, dann setz Dich nieder, dann können wir ja als alte Kameraden miteinander reden!" [...] Meine Brüskierung Körners vor Jahren wurde nicht erwähnt und galt somit als überwunden. - Eine Woche später hatte Herr Klein seinen österreichischen Heimatschein in der Hand."
source: Feldmarschallleutnant Jansa - Aus meinem Leben

In der Schweiz ist der Heimatschein die Heimatrechts- bzw. Bürgerrechtsbescheinigung.
Koschutnig 15.11.2008



1849 Die Gemeinden werden erstmals verpflichtet, eine
Heimatrolle zu führen, in der sie die Gemeindemitglieder zu verzeichnen hatten. Sie diente als Grundlage für die Ausstellung von Heimatscheinen, deren Gültigkeit auf vier Jahre beschränkt war.
source: Standesbeamten- Dienstprüfung. Staatsbürgerschaftsrecht, Seite 2
Heimatschein, ab dem Provisorischen Gemeindegesetz vom 17. März 1849 (durch das die Gemeinden zur Führung einer „Heimatrolle" verpflichtet wurden) von der Heimatgemeinde ausgestelltes Dokument zum Nachweis der Zugehörigkeit zu dieser Gemeinde (Heimatrecht), wobei auch ein Zusammenhang mit dem eventuellen Anspruch auf Armenunterstützung bestand. Der Heimatschein wurde unter den Nationalsozialisten (1939) durch den Staatsbürgerschaftsnachweis ersetzt, der auch in der Zweiten Republik beibehalten wurde.
source: Wien .at Geschichte WIKI

Koschutnig 05.03.2015



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Das Österreichische Volkswörterbuch ist eine Sammlung von österreichischen Wörtern. Als Volkswörterbuch stellt es nicht nur die Sprache der Bevölkerung dar, sondern bietet jedem die Option selbst mit zu machen. Derzeit sind über 1400 Wörter im Wörterbuch zu finden und über 10.000 Wörter wurden schon eingetragen.

Österreichisches Deutsch bezeichnet die in Österreich gebräuchlichen sprachlichen Besonderheiten der deutschen Sprache und ihres Wortschatzes in der hochdeutschen Schriftsprache. Davon zu unterscheiden sind die in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekte.

Im österreichischen Volkswörterbuch gehen wir weiter und bieten eine einzigartige Sammlung von Dialekten, Austriazismen und generell wichtigen Wörtern in Österreich. Teile des Wortschatzes der österreichischen Standardsprache sind, bedingt durch das bairische Dialektkontinuum, auch im angrenzenden Bayern geläufig. Für Studenten in Österreich, gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

Einige Begriffe und zahlreiche Besonderheiten der Aussprache entstammen den in Österreich verbreiteten Mundarten und regionalen Dialekten, viele andere wurden nicht-deutschsprachigen Kronländern der Habsburgermonarchie entlehnt. Eine große Anzahl rechts- und verwaltungstechnischer Begriffe sowie grammatikalische Besonderheiten gehen auf das österreichische Amtsdeutsch im Habsburgerreich zurück.

Außerdem umfasst ein wichtiger Teil des speziell österreichischen Wortschatzes den kulinarischen Bereich.

Daneben gibt es in Österreich abseits der hochsprachlichen Standardvarietät noch viele regionale Dialektformen, hier insbesondere bairische und alemannische Dialekte. Diese werden in der Umgangssprache häufig genutzt, finden aber keinen direkten Niederschlag in der Schriftsprache.

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