Kommentare (2)
gries und regnerisch ist das Wetter
xox 24.10.2017
Duden sagt zu "gries": "landschaftlich veraltend" sowie
"grau
Beispiel:
das Wetter ist gries und regnerisch"
"landschaftlich" wird leider nicht näher erläutert, doch das "Deutsche Provincialwörterbuch" gibt bei "gries" als Verbreitungsgebiet Duderstadt (niedersächsich) und "GB", d.i. "Gülch und Berg" an, die zwei ehem. niederheinisch-westfälischen Herzogtümer Jülich und Berg links bzw. rechts vom Rhein. Ziemlich weit weg von Österreich, was ja nichts besagt, doch da ist ein Verwendungsbeispiel in der Hamburger ZEIT -
Jede freie Minute sah Petrus nun auf die Erde hinab. Früher hatten ganze Erdteile in Wolken oder Sonne gelegen. Aber jetzt sah man nur einen merkwürdigen griesen Schleier über die ganze Weltkugel gewickelt. Sie schienen dort überhaupt kein Wetter zu haben. Das war sehr seltsam.
source: Maré Stahl, "Petrus und die Wetterreform", Die ZEIT, 2.6.1955
- Und das Beispiel lässt, selbst wenn Österreicher in der ZEIT arbeiten und veröffentlichen, auch nicht auf österr. Wort-Verwendung schließen. Die Verfasserin der Erzählung, Maré Stahl (1897-1971), war nämlich eine gebürtige Magdeburgerin.
Ebenso wenig hilfreich ist auch sein Vorkommen in einem Buch „Ostfriesland in Bildern und Skizzen“:
„ Hei Ii al soon
gries, grau, bunt, blau Peerd sünder Kop, sünder Steert, sünder Rump, sünder Been, lopen alleen?"
Koschutnig 25.10.2017